Gustav Hochstetter wurde am 12. Mai 1873 in Mannheim geboren und starb am 26. Juni 1944 in Theresienstadt. Er war ein deutscher Schriftsteller, Dichter, Redakteur, Drehbuchautor und Journalist jüdischer Herkunft.
Sein Stil erinnert an Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Wilhelm Busch (den er persönlich kannte), Christian Morgenstern oder Joachim Ringelnatz.
Und doch hat vor allem seine Lyrik einen ganz eigenen Humor mit oft sehr überraschenden Pointen am Ende.
Ich entdeckte 2019 zufällig den schmalen Gedichtband: „Venus in Seide – neues Liebesbrevier von Gustav Hochstetter“ im Magazin der Stadtbibliothek Nürnberg aus dem Bestand der Israelitischen Kultusgemeinde (ehemalige „geraubte“ Sammlung des Volkshetzers und schrecklichen Nazis Julius Steicher) und seitdem ist es mir eine Herzensangelegenheit, den Autor, der 1942 ins KZ Theresienstadt verschleppt wurde und 1944 dort starb, publik zu machen.
Entdecken Sie „Venus in Seide“ und andere amüsante Lyrik und Kurzgeschichten.
Lassen Sie sich verzaubern von perlenden Gedichten wie „Ich und der Sekt“ – Zeilen, die frisch daherkommen und denen man ihr Alter von über 100 Jahren nicht anmerkt.
Mehr als ein Dutzend seiner Gedichte habe ich inzwischen vertont. Ich versuche dabei in der Melodie die Farbe und Stimmung der Gedichte jeweils wiederzugeben.
Video vom 12. Mai 2023 (= 150. Geburtstag von Gustav Hochstetter)
Gedicht: der verliebte Teufel
Melodie: Eva Homrighausen
Arrangement: Walter Molitor (Miller the Killer)
Aufnahme: Heinrich Schwarz, Nürnberg
Ausschnitt aus dem Konzert „Ich und der Sekt“ im Wohnstift Hallerwiese.
„Geburtstagsveranstaltungen“ 2023
Der 150. Geburtstag von Gustav Hochstetter am 12. Mai 2023 war ein guter Anlass, an den zu Unrecht vergessenen Autor wieder zu erinnern.
Dazu werden ganz besondere Programme – unterschiedlich je nach den Orten – vorbereitet mit Liedern und Texten des jüdischen Autors, der vor gut 100 Jahren schon mit seinen spritzigen Versen gut zu unterhalten wusste.
Walter Molitor begleitet dabei am Piano.
12. Mai 2023 17:00-19:00 Uhr
Wohnstift Hallerwiese, Veranstaltungssaal
„Ich und der Sekt“ – Konzertlesung.
Wir stoßen an auf sein Wohl genau auf den Tag am 150. Geburtstag von Gustav Hochstetter mit seinen spritzigen Versen!
30. Juni 2023 17:00-18:30 Uhr
Irrhain
„Schweigend wandern“ – zum 150. Geburtstag von Gustav Hochstetter
Ein ganz besonderes Programm für den Irrhain mit Liedern und Texten des jüdischen Autors, der vor gut 100 Jahren schon gut zu unterhalten wusste.
08.Juli 2023
SuppKultur auf dem Parkplatz Gostenhofner – Gastbeitrag
Gustav Hochstetter – wer ist Gustav Hochstetter?
und so geht es 2024 weiter:
20.01.2023 18:00 Uhr
Nachholtermin vom 18.11.2ß23
CaféMarie15, Marienstraße 14
“Gebet vor dem Stelldichein“
05.03.2024 15:00 Uhr
Treff Bleweiß
“Ich und der Sekt“ – Hommage an Gustav Hochstetter
Termine bitte vormerken!
Anmeldungen werden bereits jetzt entgegengenommen: Kontakt
Resümee einer internen Veranstaltung über Gustav Hochstetter für den Deutschen Verband Frau und Kultur am 13.02.2020:
Eva Homrighausen bereitete uns zusammen mit ihrer Begleitung, dem tschechischen Musiker Zdenêk Ehrenberger, einen sehr vergnüglichen Nachmittag. Wir lernten einen zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Schriftsteller kennen – Gustav Hochstetter (1873-1944). Der Autor humoristischer Texte und Gedichte war Literaturprofessor und Redakteur der „Lustigen Blätter“. Seine Werke erschienen in illustrierten Fassungen, u. a. von Walter Trier und Lotte Reiniger. Er war jüdischer Herkunft und starb im KZ Theresienstadt.
Frau Homrighausen kannten wir als brillante Vorleserin, jetzt überraschte sie uns auch noch als Komponistin und Sängerin. Aus dem Buch „Venus in Seide“ trug sie selbst vertonte Gedichte vor, die Zdenêk Ehrenberger arrangiert hatte und auf der Gitarre begleitete. Die frivolen Liebeslieder waren ein echter Genuss. Besonders erheiterte uns die ausgesprochen witzige Kurzgeschichte „Das D-Zug Telegramm“.
Ursula Michalke, Deutscher Verband Frau und Kultur e. V.,
Aufnahme vom 18.09.2021 im Irrhain (Stadtverführungen)